1976 Gründung der Communität, zunächst bestehend aus einigen wenigen Mitgliedern. Erster Wohnsitz: Hermannsburg. Eine Geistliche Ordnung entsteht, deren Schwerpunkte sind, ein einfaches, gemeinschaftliches Leben in der Nachfolge Jesu zu führen, das sich ausdrückt in Gütergemeinschaft und Mitarbeit in der verfassten Kirche. Außerdem gemeinsame Andachten und Zeiten des Gebetes und der Stille der einzelnen Mitglieder. Die Mitglieder sind in weltlichen Berufen tätig. Erster Leiter der Communität: Dr. Wolfgang Kubik. Er ist Dozent für Missionstheologie am Missionsseminar Hermannburg.

1982 wird der Leiter der Communität zum Landeskirchenrat der Landeskirche Schaumburg-Lippe berufen. Daraufhin ziehen einige Mitglieder des Hermannsburger Communitätskonvents nach Bückeburg um und gründen dort einen weiteren Konvent.

1984 Ein Mitglied der Communität wird von der Evangelisch Lutherischen Kirche im südlichen Afrika (ELCSA) gebeten, nach Südafrika zu kommen und dort das kirchliche Leben zu unterstützen. 1995 entsteht dort der Konvent Südafrika mit weiteren Mitgliedern, die aus Deutschland dazu kommen.

In den 90er Jahren bittet die Communität Koinonia die Landeskirche Hannover um eine Art Aufsichtsrat. Ein Kuratorium wird gegründet aus Mitgliedern der Landeskirche, das sich ab dann regelmäßig mit der Leitung der Communität trifft. Ebenfalls in den 90er Jahren schließen sich evangelische Kommunitäten und Bruderschaften zusammen, um sich gemeinsam auf Kirchentagen zu präsentieren. 2002 entsteht daraus das Treffen Geistlicher Gemeinschaften. Eine weitere Arbeitsgemeinschaft entsteht, die AG Evangelische Einkehrtage.

1993 zieht der Communitätskonvent aus Bückeburg nach Göttingen um. Dort soll der Leiter der Communität und Schaumburg-Lipper Pastor sich um Theologiestudierende der Landeskirche Schaumburg-Lippe kümmern. Er wird dafür von der Landeskirche freigestellt.

1998 ziehen einige Mitglieder der Communität nach Heidelberg. Dort soll die ehrenamtliche Jugendarbeit der Kirche unterstützt werden.

1999 wird der Heidelberger Konvent von Landesbischof Dr. Ulrich Fischer eingeweiht. In seiner Ansprache betont Fischer die Bedeutung von Kommunitäten für das kirchliche Leben und würdigt sie als Orte der Stille und Einkehr.

2006 veröffentlicht die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) das Impulspapier „Kirche der Freiheit“. Darin geht es um die Bedeutung von Kommunitäten für die Kirche und deren verschiedene Lebensformen. Auf der Website der EKD wird auch die Communität Koinonia genannt.

2009 findet in der Gesamtcommunität der erste Leitungswechsel seit ihrer Gründung statt. Die Gründergeneration zieht sich aus der Leitung zurück und zum ersten Mal findet eine Leitungswahl statt. Geleitet wird die geheime Wahl von einem Superintendenten der Hannoverschen Landeskirche.

2010 wird die Communität von der Gesellschaft zur Erhaltung der Klosteranlage Germerode gebeten, Mitglieder ans Kloster Germerode zu entsenden, um geistliche Angebote für Besuchende des ehemaligen Klosters zu machen. Daraufhin entsteht dort ein weiterer, kleiner Konvent der Communität. Er muss 2019 geschlossen werden, da sich die Zahl der Mitglieder der Communität reduziert hat.

2012 sieht sich die Communität Koinonia gezwungen, sich von ihrem Leiter zu trennen aufgrund von Vorkommnissen sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch. Sie sucht Rat und Hilfe bei den Landeskirchen. Ein mühsamer und schmerzhafter Prozess der Suche nach Betroffenen und der Aufarbeitung der Geschehnisse beginnt.

2024 erklären sich schließlich Betroffene bereit, in einem Disziplinarverfahren der Landeskirche Schaumburg-Lippe gegen den ehemaligen Leiter der Gemeinschaft mitzuwirken.

Wir als Communität Koinonia sind froh, dass ein Disziplinarverfahren zustande kommt, dadurch dass Betroffene dankenswerterweise den Mut gefunden haben, als Zeugen auszusagen. Wir nehmen die Vorwürfe sehr ernst und stehen auf der Seite der Betroffenen. Ihr Schutz steht für uns an erster Stelle.

Für uns als Gemeinschaft war dieses Erleben ein Schock. Denn christliche Gemeinschaft gründet auf Vertrauen. Wir sind auf Betroffene zugegangen, haben ihnen unabhängige Anlaufstellen empfohlen und uns bei ihnen entschuldigt für die leidvollen Erfahrungen, die sie machen mussten. Weitere Menschen im Umfeld der Communität sind angeschrieben worden und werden auch weiterhin gebeten, sich zu melden, wenn sie betroffen sind. Seit Aufdeckung der Ereignisse hat es immer wieder Gespräche und Austausch mit Betroffenen gegeben.

Inzwischen haben wir als Communität Vorkehrungen getroffen, um Machtkonzentration zukünftig zu verhindern. Wir haben mit Hilfe von Supervision unsere Geschichte und Verhaltensmuster angeschaut und analysiert. Wir haben neue Leitungsstrukturen eingeführt und Verantwortungsbereiche neu strukturiert und transparenter gemacht. Wir haben gemeinsam einen Verhaltenskodex erarbeitet und uns alle darauf verbindlich festgelegt. Der nächste Schritt ist, Schutzkonzepte für unsere Veranstaltungen zu erarbeiten.

Die Landeskirche Schaumburg-Lippe leitet ein Disziplinarverfahren ein gegen den ehemaligen Leiter unserer Gemeinschaft, der Pastor der Landeskirche war.

Derzeit leben die Mitglieder der Communität Koinonia in Konventen in Hermannsburg, Heidelberg und Mafikeng (Südafrika) zusammen. Sie sind berufstätig, engagieren sich in der Kirche und unterstützen die Kirchen bei der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch.

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